Johnny’s House
Nina Gschlößl & Simina German
2-Kanal Video, 30‘
Erinnerung. Oder vielmehr der Akt des Erinnerns bildet den Ausgangspunkt für die gemeinsame Arbeit von Nina Gschlößl und Simina German. Ausgehend von einem konkreten Ort – dem Haus von Simina Germans Großvater in Rumänien – dem Land aus dem ihre Familie nach dem Zusammenbruch des Ostblocks emigrierte, setzen sich die Künstlerinnen mit der Konstruktion von Erinnerung und Geschichte auseinander. Das Haus gehört seit dem Tod des Großvaters vor über 20 Jahren Simina Germans Vater. Seit dieser Zeit ist es unbewohnt. Warum hat der Vater das Haus nicht vermietet oder verkauft? Ist es der Versuch die Vergangenheit, die eigenen Wurzeln mittels eines mit Erinnerungen „aufgeladenen“ Ortes zu bewahren? Die Hoffnung, bei einem erneuten Besuch nicht nur ein altes Haus, sondern auch einen Teil der eigenen Geschichte wiederzufinden? Aber kann ein Haus das leisten? Was erzählt es wirklich noch von der Vergangenheit? Das Projekt ist auch als Spurensuche zu verstehen, die Fragen zu den Themen Identität, Herkunft und Vergangenheit aufwirft. Die Videoarbeit vollzieht also den Prozess von Schichtung und Überlagerung nach, der zu einer Erzählung von Geschichte wird: Aufnahmen des Hauses werden kombiniert mit Reenactments von Interviewszenen.